Die Chance, „alle Fünf“ in nur einem Wildpark oder bei einer einzigen Safari zu entdecken, ist selten und noch am ehesten in einem kleinen privaten Reservat möglich. Dennoch ist es auch möglich, in einem der öffentlichen Parks mit etwas Glück die Big Five Südafrikas zu sehen. Öffentliche Parks sind z.B.der Krüger National Park oder Hluhluwe-Imfolozi in KwaZulu-Natal.
Afrika heisst Safari und wilde Tiere. Und in Südafrika könnt ihr diese in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Darunter auch die berühmten „Big Five Südafrika“. Ich hatte das große Glück, alle Big Five bei einer Reise durch Südafrika sehen zu können. In diesem Beitrag erfahrt ihr alles über die Begegnungen und Erlebnisse auf verschiedenen Safaris und der Suche nach den Big Five Südafrikas.
Nachdem wir unsere erste Nacht in unserer Unterkunft verbracht hatten, hieß es früh morgens um 05:00 Uhr aufstehen. Denn um 06:00 Uhr sollte es losgehen auf unseren ersten Walk durch den wilden Busch. Unser Guide im Reservat hieß Joe, ein wirklich witziges Kerlchen. Gesagt getan, und schon ein wenig aufgeregt ging es los durch den wilden Busch. Wir mussten die ganze Zeit hintereinander und auf keinen Fall nebeneinander herlaufen, denn das hätte die Tiere aufgeschreckt. Dieses Gefühl zu wissen, dass jederzeit ein wildes Tier wie Löwe, Elefant oder Leopard auftauchen könnten, war extrem aufregend. Joe war wirklich ein super Guide und entdeckte unter fast jedem Grashalm ein anderes Lebewesen, wozu er uns etwas erklären konnte. Von riesigen Grashüpfern über Käfer und riesigen Spinnen. Er konnte jede Fährte lesen, kannte jeden Baum und jedes Gestrüpp. Neben den vielen wilden Tieren, sind für mich die wunderschönen Marulabäume noch ein Highlight des Südafrikanischen Buschs. Wer den fast gleichnamigen Likör noch nicht probiert hat, sollte ihn auf jeden Fall einmal testen!
Zwischendurch legten wir eine kleine Pause an einem Wasserloch ein. Größere Tiere ließen sich auf unserem ersten Bush Walk leider nicht blicken, was dem Abenteuer aber keinen Abbruch geleistet hat. Der Walk dauerte ca. 3 Stunden, kam uns aber vor wie nur knapp eine Stunde. Wir hätten ewig weiter auf Entdeckungstour gehen können, in voller Aufregung was es noch alles zu entdecken gibt. Aber vielleicht habe ich ja das Glück auf eine der nächsten Safaris die Big Five Südafrikas zu sehen...
Nach unserem Bush Walk am Morgen, hatten wir noch etwas Zeit um in unserer Lodge zu Entspannen, bevor es am späten Nachmittag auf Abendsafari ging. Diesmal nicht zu Fuß unterwegs, sondern mit offenen Safarifahrzeugen. Wir schlängelten uns durch dichtes Gestrüpp und über Steine und ich fragte mich, ob wir nicht viel zu laute Geräusche machen mit unserem Safarifahrzeug. Doch dieses Mal hatten wir unglaublich großes Glück, denn wir konnten bereits drei der berühmten Big Five Südafrikas sehen - einen Büffel, Löwen und einen Leoparden. Der Büffel versteckte sich scheu aber wachsam hinter hohem Gras. Doch dafür schlenderte der Leopard umso majestätischer an unserem Wagen vorbei. Das Erlebnis einen seltenen Leoparden in die braunen Augen zu blicken, ist einfach unglaublich und vermutlich ein Erlebnis das ich nie vergessen werde. Während dieser Safari kam das Entdeckergen wieder voll auf seine Kosten. Denn alle haben fleißig die Augen offen gehalten und geschaut, ob hinter dem nächsten Busch nicht etwas zu entdecken ist. So konnten wir sogar noch eine Löwenfamilie entdecken, die gemütlich im Gras lag und sich entspannte. Kurz vor Sonnenuntergang legten wir eine kleine Pause an einem größeren Wasserloch ein um die untergehende Sonne zu bestaunen. Ein wirklich wunderschöner Anblick, in totaler Stille nur mit dem Zierpen der Grillen. Nachdem die Sonne untergegangen war, hat Joe der alte Fuchs, sogar ein Chameleon in einem Baum entdeckt - keine Ahnung wie er das gesehen hat. Ich durfte das süße Ding sogar einmal auf den Arm nehmen - großartig.
Voller Adrenalin ging es dann in die Lodge zurück. Es folgte ein wunderbares Abendessen in unserer Runde und mit Joe. Gespannt tauschten wir Geschichten untereinander aus, um uns besser kennenzulernen und lauschten den Geräuschen des Lagerfeuers unter einem atemberaubenden Sternenhimmel.
Nach den unglaublichen Erlebnissen im Balule Game Reserve folgten die nächsten einzigartigen Wildlife Erlebnisse im Pongola Game Reserve. Auch hier hieß es nach unserer ersten Nacht wieder früh am Morgen aufstehen um zu unserem Bush Walk aufzubrechen. Diesmal führten uns zwei Guides über Stock und Stein. Hier lief das Ganze irgendwie etwas strenger ab - ein Guide ging voraus, diesmal auch bewaffnet und der zweite Guide ging als Schlusslicht hinter unserer Gruppe. Im Gegensatz zum Balule ist die Landschaft im Pongola Reservat nicht so dicht bewachsen und man kann über ein großes Tal schauen. Das Gestrüpp ist hier nicht so dicht, sodass sich Tiere leichter entdecken lassen, könnte man meinen. Auf diesem Bush Walk gab es weniger Krabbeltiere zu sehen als im Balule Game Reserve, aber dafür konnten wir ein seltenes Breitmaulnashorn entdecken - wenn auch nur aus weiter Ferne. Somit war dies Nummer drei der Big Five Südafrikas.
Außerdem waren einige Gnu Herden unterwegs. Zu Beginn unseres Walks, wurde uns gesagt, dass es hier im Reservat keine Leoparden gibt. Unsere Guides waren dann doch sehr überrascht, als wir auf unserem Weg die Pfärte eines Leoparden entdeckten.
Optional konnten wir uns noch für eine Abendsafari im Safarifahrzeug anmelden. Viele von unserer Gruppe hatten bereits genug von Safaris und Tieren, doch ich konnte nicht genug kriegen, denn der Entdeckersinn war immer noch geweckt. Für mich ist es immer wieder ein atemberaubendes Gefühl ein Tier in freier Wildbahn zu sehen, auch wenn es zum 100. Mal ein Impala ist. Im Nachhinein war ich wirklich froh noch einmal mitgefahren zu sein, denn wir hatten das Glück eine große Giraffen Kolonie zu sehen, die direkt vor unserem Fahrzeug herlief. Das war einfach einmalig! So nah sind wir diesen hübschen Geschöpfen zuvor noch nicht gekommen.
Außerdem hatten wir noch das Glück ein Nashorn im Gebüsch zu entdecken - diesmal auch aus näherer Distanz. Das Glück war also auf unserer Seite und so haben wir bis zu diesem Zeitpunkt bereits drei der Big Five Südafrikas entdecken.
Eine Safari im Krüger Nationalpark ist ein einmaliges Erlebnis, denn er ist das größte Wildschutzgebiet Südafrikas und beherbergt Elefanten, Löwen, Giraffen & Co. Bis zu diesem Tag hatten wir bereits drei der Big Five Südafrikas gesehen. Doch natürlich war es das Ziel die noch fehlenden Tiere "Elefant und Löwe" noch zu entdecken um die Big 5 vollzählig zu kriegen.
Von unserer Lodge in Hazyview aus, ging es sehr früh morgens um 05:00 Uhr los in Richtung Krüger Nationalpark. Von Hazyview sind es nur ca. 20 Minuten bis zum Krüger Nationalpark (Phabeni Gate). Hier ist es ratsam sehr früh am Eingangstor zu sein um sich anzumelden, da es sonst zu sehr langen Wartezeiten kommen kann. Der Krüger ist immerhin ein sehr touristisches Reiseziel. Außerdem sind die meisten Tiere in den frühen Morgenstunden aktiv und lassen sich besser beobachten als in der Mittagshitze. Pünktlich zum Sonnenaufgang war ich gemeinsam mit unserer Gruppe auch schon mitten im Park - eine unvergessliche Begrüßung die aufgehende Sonne über der wunderschönen Wildnis zu sehen und die Safari im Krüger Nationalpark zu starten.
Die erste Entdeckung ließ auch gar nicht lange auf sich warten - Geparden! Nach ihnen suchen mussten wir jedoch nicht, denn vor uns tummelten sich bereits einige andere Safari Fahrzeuge mit Touristen, die die Geparden entdeckt hatten. Wir hatten zum Glück den Vorteil mit unserem Overlandtruck unterwegs zu sein. Der Overlandtruck ist um einiges höher gebaut als normale Fahrzeuge, ähnlich wie ein größerer Bus, sodass wir über alle anderen Fahrzeuge hinweg schauen konnten. Nach vielen Fotos ging es weiter, immer mit einem Auge nach links schauend und wieder nach rechts schauend, auf der Suche und mit der Hoffnung einen weiteren Big Five Südafrikas im Gebüsch zu entdecken.
Die nächsten Wildtiere auf unserer Safari im Krüger Nationalpark warteten quasi schon um die nächste Ecke auf uns und so konnten wir zum ersten Mal Elefanten sehen. Es handelte sich scheinbar sogar um ein Paar, dass miteinander spielte und ein bisschen raufte. Wirklich schön zu sehen, wie fröhlich die Tiere in freier Wildbahn sein können und sich entfalten, wenn man diese Tiere sonst nur aus Zoobesuchen kennt. Jetzt waren die Big Five Südafrikas komplett. Wir hatten wirklich sehr großes Glück und konnten uns Glücklich schätzen, alle fünf zu Gesicht zu bekommen. Denn viele Besucher sehen die Big Five in Südafrika, selbst bei mehren Urlauben in diesem Land nicht.
An einem kleinen See hatten wir Glück und konnten in weiter Ferne eine Kolonie von Nilpferden sehen, die ihre Köpfe aus dem Wasser streckten. Außerdem tummelten sich hier einige Gnus die auf der Wiese grasten. Auf unserem weiteren Streifzug während unserer Safari im Krüger Nationalpark entdeckten wir immer wieder tolle Wildtiere - mal links mal rechts. Mit dabei waren, Giraffen, Zebras und viele schöne bunte Vögel.
Gegen Mittag legten wir eine kleine Pause ein und bereiteten gemeinsam mit unserem Guide Justice ein Mittagessen an einem Rastplatz zu. Die Rastplätze im Krüger Nationalpark sind alle eingezäunt und vor wilden Tieren gesichert, so dass man sich hier frei bewegen kann. Eine Pause tat auch unseren Augen ganz gut, die schon ganz müde waren vom ganzen Suchen und Aussicht halten. Nach der Stärkung ließen die nächsten Wildtiere nicht lange auf sich warten. Mit dabei, waren sogar wieder Mitglieder der Big 5 – Nashörner! Diese großen Geschöpfe sollen zwar nicht ungefährlich sein, machten aber einen unglaublich friedlichen Eindruck mit ihren sympathischen Augen und kleinen pinseligen Öhrchen.
Bevor wir die Rückfahrt zum Gate angetreten sind, haben wir noch einen Stopp auf einem Hügel eingelegt, von wo aus wir einen wunderbaren Rundumblick auf den Krüger Nationalpark hatten. Ein tolles Gefühl von Freiheit, Zufriedenheit und Ruhe überkam mich hier oben - ich hätte noch ewig bleiben können.
Eine wunderschöne abschließende Begegnung hatten wir noch, bevor wir den Krüger Nationalpark verlassen haben. Im Licht der untergehenden Sonne, kreuzte eine kleiner Baby Elefant die Straße vor uns. Es schien, als wolle er sich von uns verabschieden.